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Situation in Italien

Das Massaker von Sciacca (Agrigento/Sizilien)

 

Am 16.02. kam die Meldung von 30 vergifteten Hunden in Sciacca. Mittlerweile ist die Rede von 145 gefundenen, toten Hunden. Doch es sind mit Sicherheit noch mehr.

 

Die Bürgermeisterin von Sciacca Francesca Valenti, ist "zutiefst erschüttert und verbittert" und scheint von nichts gewusst zu haben. Kann man das glauben? Groß angelegte Vergiftungsaktionen, von denen die Bürgermeisterin nichts weiß?....wohl kaum!

 

Die Website der Gemeinde wurde geschlossen - Kommentare sind nicht erwünscht!

 

Auch ist es den Tierschützern dort, laut einem Gesetz aus dem Jahre 2000, verboten den Streunern zu helfen.

 

Man darf den Streunern laut diesem Gesetz weder in Notsituationen helfen, noch dürfen sie gefüttert o. in Sicherheit gebracht werden.

 

Zitat des Stadtrats Amedeo Alberto Falci:
"füttert sie nicht, dann vermehren sie sich nicht und sterben vor Hunger ..."

 

Es ist unfassbar und über alle Massen grausam,  was gerade auf Sizilien passiert!

Laut dem Tierschutzgesetzes 281/1991 ist seit 1991  das Töten von Streunern in Italien verboten.

 

Agrigento verstößt gegen geltendes Gesetz!

 

Hier werden Streuner gezielt gequält und vergiftet und keiner will die Verantwortung dafür übernehmen! Unschuldige Lebewesen, darunter auch Welpen, sterben auf grausame Art und Weise.

 

Das ist eine Schande nicht nur für Sizilien, sondern für ganz Italien!

 

Es gibt mittlerweile mehrere Petitionen. Eine davon spricht sich für den Rücktritt der Bürgermeisterin von Sciacca aus:

 

https://www.change.org/p/al-presidente-della-regione-sicilia-e-al-prefetto-di-agrigento-chiediamo-le-dimissioni-del-sindaco-valenti-di-sciacca

 

Jemand muss die Verantwortung übernehmen und dieses Massaker beenden!

Reise nach Sizilien im Januar 2016

 

Ich steige in Stuttgart mit gemischten Gefühlen in meinen Flieger - wie eigentlich jedes Mal.

 

Einerseits freue ich mich. Ich freue mich liebe Menschen wieder zu sehen, die mir  ans Herzen gewachsen sind. Freue mich Christels Hunde wieder zu sehen. Die meisten von ihnen kenne ich schon von anderen Besuchen und sie alle liegen mir am Herzen, als wären sie meine eigenen!

 

Doch andererseits habe ich auch Angst.                                                                                                     

Angst davor was mich noch erwartet. Wie viel Leid, wie viel Elend werde ich dieses Mal sehen?                                  

 

Wie viele Straßenhunde werde ich sehen, die mit ihren Augen um Hilfe bitten, denen wir aber nicht helfen können.

 

Es sind einfach zu viele!

 

Christels Tagesablauf ist fast immer gleich. Fahrten ins Canile, Fahrten zum Amtsveterinär, zum Tierarzt, zu Notfällen und natürlich die täglichen, manchmal mehrmaligen Fahrten auf das 2te Grundstück auf dem Christels Hunde untergebracht sind. Dort sind meist die "Neuankömmlinge", die erst mal separat untergebracht werden müssen und nicht gleich ins Rudel können. Dort sind aber auch die Hunde, für die das große Rudel bei Christel zu stressig ist, so wie die Hunde, die z. B. aus dem Canile Termini Imerese sind und bald ausreisen dürfen. Dort angekommen, heißt es  erst einmal alle Zwinger und den Freilauf sauber machen, Medikamente geben, füttern. Die Hunde dürfen dann im Wechsel rennen und toben. Natürlich kommen auch Streicheleinheiten nicht zu kurz. Es wird ausgiebig gekrault, gekuschelt und geschmust.

Auf all diesen Fahrten ist seit ein paar Monaten Arianna dabei. Christels helfender Engel! Im Auto sind immer Nass- und Trockenfutter, Wasser und Kaustangen für die Straßenhunde, die uns auf den ganzen Wegen begegnen. Die meisten kennen Christels Auto und kommen schon angerannt wenn sie es sehen.

 

Es werden also auf den ganzen Wegen, die am Tag so zurückgelegt werden, immer wieder Stopps gemacht, um die Straßenhunde zu füttern. Manche Hunde kommen auch nur an Christels Auto  um sich ihre tägliche Kaustange und ein paar Streicheleinheiten abzuholen.

Auf dem Weg zur Tankstelle liegt ein Welpi am Straßenrand - tot. Überfahren und liegen gelassen, wie so viele. Keiner kümmert sich darum! Sie bleiben dort liegen und verwesen. Keiner räumt sie weg, keinen interessiert es!

DAS ist Alltag auf Sizilien!

Nichts Besonderes....nur ein toter Hund!

So viele tote Hunde!

Aus dem Leben gerissen -  kaum, dass ihr Leben  begonnen hat!

 

"Mach´s  gut kleiner Engel! Nun bist du in einer besseren Welt!"

 

 

Wir kommen an einen Kreisverkehr.  Dort lebt seit einiger Zeit ein ausgesetzter Hund - ja, er lebt tatsächlich dort! Es ist sein Zuhause! Manchmal sitzt er einfach nur da und sieht immer in die gleiche Richtung, als ob er auf sein Herrchen wartet, das ihn dort ausgesetzt hat. Doch er wartet umsonst! Sein Herrchen wird nicht kommen! Er ist seinem Herrchen egal! Seinem Herrchen ist er lästig geworden und sein Herrchen wollte ihn los werden und hat ihn einfach entsorgt - direkt auf einem Kreisverkehr!

 

In unmittelbarer Nähe des Kreisverkehrs ist eine Brücke. Da geht er immer hin wenn es regnet.                                 

Wir fahren aus dem Kreisverkehr raus an die Seite. Dort hat er seine Futterstelle. Er ist wunderschön, aber sehr scheu! Er lässt sich nicht anfassen, bleibt immer auf Abstand. Wir hoffen, dass er sich mit der Zeit an Christel und Arianna gewöhnt und zutraulicher wird. Es bleibt uns nichts übrig, als ihn zurzeit  mit Futter und Wasser zu versorgen und abzuwarten. Ein Einfangen ist nicht möglich.

Als wir an der Tankstelle ankommen, ist dort auch ein Hund. Das ist oft so. An Tankstellen, Supermärkten, Restaurants, Cafés, überall wo es vielleicht was zu essen geben könnte. Meist liegen sie da und warten. Keiner bettelt - zu oft wurden sie schon von den Menschen weggejagt! Sie trauen sich nicht mehr, denn vom Menschen kommt meist nichts Gutes! Wenn sie ignoriert werden, ist das noch das Beste, was ihnen passieren kann!       Natürlich bekommt auch dieser Hund von uns was zu fressen!

Er ist freundlich und dankbar. Wie fast alle Straßenhunde! Einfach nur dankbar!                                                                                                                                                                        

Es ist Montag. Wir wollen zu Maria, einer  Freundin von Arianna aus Castellammare del Golfo.

 

Auf dem Weg dorthin sehen wir ein ganzes Rudel Hunde.  Auch da halten wir wieder an.

Das Rudel kennen wir nicht, aber auch sie bekommen von uns Futter.   

Es sind allesamt freundliche, aber teilweise sehr abgemagerte Hunde.

Manche sind misstrauisch  und gehen erst zum Futter als wir uns langsam entfernen.

Es sind an die 10 Hunde. Wo sie auf einmal her kommen, wissen wir nicht. Wir können nur vermuten!

Das Canile von Mazara del Vallo hat ein Kastrationsprogramm. Straßenhunde werden eingefangen, ins Canile gebracht, kastriert und wieder dort ausgesetzt, wo sie aufgegriffen wurden. Kranke und/oder verletzte Hunde werden medizinisch versorgt und erst wieder ausgesetzt wenn sie gesund sind. Das wissen leider auch die umliegenden Gemeinden und bringen, meist des Nachts, ihre eigenen Streuner nach Mazara. Manchmal sogar rudelweise! Das ist einfacher, als selbst zu kastrieren! Sollen es doch die anderen tun.

Eine Gemeinde, die für die anderen Gemeinden eigentlich als Vorbild dienen sollte, ist mittlerweile total überlastet! Es werden immer mehr Hunde und nicht weniger. Das Canile in Mazara stand jahrelang leer und wurde dann durch Spenden renoviert und finanziert und so wurde aus einem Canile ein Refugium für die Hunde. Denn wenn man wirklich will, dann geht das!

Adoptionen sind erwünscht! Die Amtsveterinäre dort freuen sich für jeden Hund, der ein Zuhause findet - ist es doch ein Streuner  weniger auf den Straßen Mazaras!

Doch das Canile in Mazara ist ein kleines Canile, mit nur wenig Kapazität und den vielen neuen Hunden nicht mehr gewachsen. Werden an einem Tag 10 Hunde gefangen und kastriert, finden die Mitarbeiter des Canile noch am selben Tag 10 neue, ihnen vollkommen unbekannte Hunde.

Leider sind die Streuner  nur ein Teil des Problems! Die Hunde, die einen Besitzer haben und auf der Straße frei herum laufen, sind oft das größere Problem. Auch diese Hunde vermehren sich unkontrolliert. Wird eine  Hündin dann trächtig, werden sie oder ihre Welpen kurzer Hand ausgesetzt.

Die Einsicht der  Besitzer, ihre Hunde kastrieren zu lassen, fehlt gänzlich! Und so entsteht - trotz der Bemühungen der Gemeinde - immer weiter  Not und Elend. Eine Flut an Welpen. Ein Fass ohne Boden!

Wie groß das Problem ist, sehen wir gleich am nächsten Tag!                   

 

Wir kommen gerade vom Veterinäramt und wollen kurz ein belegtes Brötchen essen gehen. Eigentlich wollten wir an diesem Tag  ins Canile Termini Imerese, doch Pläne sollte man als Tierschützer auf Sizilien nie machen!    

                   

Es kommt meistens alles ganz anders als geplant:

                                                                                                                                          

Auf einem freien Bauplatz, direkt an der Straße, sehen wir Welpen rumrennen. Irgendjemand hat ihnen dort eine Art Unterschlupf gebastelt. Als sie uns kommen sehen, verstecken sie sich dort. Zeitgleich mit uns trifft dort auch eine italienische Tierschützerin an. Jemand hat sie wohl angerufen. Sie soll die Welpen dort holen. Die Mama der Welpen ist auch da. Sie sieht gepflegt und gut genährt aus. Vermutlich gehörte sie jemandem. Die Tierschützerin interessiert sich nicht für die Mama.

Ich geh zum Auto, um meine Kamera zu holen. Wir haben direkt vor einem Zoofachhandel geparkt. Dass das Geschäft ein Zoofachhandel ist, sehe ich zunächst noch nicht einmal. Ich sehe einen Karton - direkt vor dem Schaufenster. Es sind 2 Hundebabys drin. Der Karton ist dem Besitzer des Geschäfts bis dahin gar nicht aufgefallen. Die Tierschützerin interessiert sich auch nicht für die Babys. Es sind Flaschenbabys und machen zu viel Arbeit! Sie packt "ihre" Welpen in einen Karton und fährt mit ihnen davon und wir sind um    zwei Flaschenbabys reicher!

 

Was sollen wir nur mit diesen kleinen Würmchen machen???

 

Christel ist fast den ganzen Tag unterwegs und hat eigentlich keine Möglichkeit sie alle paar Stunden zu füttern. Ins Canile in Mazara können sie auch nicht. Dort ist nachts niemand, der sie füttern könnte. Auch können sie dort nicht lange bleiben, da dort einfach der Platz fehlt. Das würde bedeuten, dass sie nach ein paar Wochen ins Canile nach Caltanissetta gebracht werden. Ein Canile mitten in der Walachei, das nur schwer zu finden ist - Adoptionen sind dort NICHT erwünscht!                                                                                                                                               Das würde ihr Schicksal besiegeln - ein lebenslanges Dahinvegetieren in kleinen, überfüllten Zwingern ohne je Liebe zu erfahren! NEIN, das durfte nicht passieren! Christel und Arianna sagten, sie würden das schon irgendwie hinbekommen! Zur Not müsste man die Würmchen auf allen Fahrten mitnehmen, bis sie groß genug sind und man sie nicht mehr alle paar Stunden füttern müsse. Also holten wir in dem Geschäft einen Käfig für die Anfangszeit und Welpenmilch. Den Käfig gibt uns der nette Mann von Zoofachgeschäft zum halben Preis, die Welpenmilch hat er uns sogar geschenkt! Es gibt auch nette, tierliebe Menschen auf Sizilien! Wir packen die 2 kleinen Würmchen ins Auto und fahren sofort zu Arianna nach Hause, um die sicherlich hungrigen Babys zu füttern.  

                                                     

Tja, nun ist Christel wieder "Mama". So ist es auf Sizilien! Man weiß nie, was der nächste Tag, die nächsten Stunden oder gar Minuten bringen und welcher Notfall einem die Pläne durchkreuzt!

Als wir an diesem Montag bei Maria ankommen, ist es schon spät am Nachmittag und es wird schon dunkel und ich konnte  bei Maria kaum Fotos machen. Maria betreibt mit 2-3 Freunden zusammen eine kleine Auffangstation. Das Gelände hat mal der Mafia gehört und wurde Maria von der Gemeinde zur Verfügung gestellt. Das war´s dann aber auch! Es ist ein großes Grundstück, teilweise schon eingezäunt. Nur fehlt Maria leider das Geld, um dort Zwinger und Freiläufe zu bauen. Daher sind die Hunde in einer ehemaligen Garage untergebracht. Die Zwinger sind notdürftig mit Brettern zusammengezimmert.  Trotz der Umstände sind die Hunde bei Maria alle freundlich, verträglich und an Kinder gewöhnt. Es sind dort sehr viele Welpen, sowie eine Mama mit ihren Babys. Den Hunden dort fehlt es an allem!                                                                                                                                                                                   Für uns steht fest, dass wir versuchen werden, zumindest für ein paar von Marias Hunden ein Zuhause in Deutschland zu finden!

Es ist Mittwoch und wir fahren nach Licata zu Francesca.  

                                                                                                

Francesca betreibt mit ein paar Helfern eine kleine Auffangstation außerhalb Licatas. Obwohl das Gelände riesig ist und dort sogar ein See ist, in dem die Hunde ab und an schwimmen dürfen, ist die Station selber sehr klein - und wie schon bei Maria - nur notdürftig mit allem Möglichen zusammengeschustert.   

                                                                 

Die Hunde freuen sich riesig als wir kommen, denn zwei  Mal am Tag bekommen sie eigentlich selten Besuch.

               

Die Zwinger und Ausläufe sind viel zu klein für so viele Hunde! Es ist sehr beengt und die Hunde haben kaum Rückzugsmöglichkeiten. Streitereien und Beißereien sind vorprogrammiert.  

                                                                 

Auch hier gäbe es Möglichkeiten die Station zu vergrößern. Doch auch bei Francesca fehlt es an Geld und - wie auch bei Maria und Christel - an Helfern! Arbeiter kosten Geld und den Frauen fehlt es oft schon allein an Geld, um Futter für die Hunde zu kaufen. Futter und medizinische Versorgung  werden meist privat finanziert - von einer kargen Rente, einem kleinen Einkommen und durch Hilfe von Freunden und Verwandten.

Als Tierschützer auf Sizilien ist man immer am Limit!

 

Am finanziellen Limit, am Limit an Kapazität und am Limit an Kraft!

 

Oft ist die Verzweiflung groß! Ein Notruf jagt den nächsten und vielen kann man nicht helfen. Man hat schon zu viele Hunde da und keinen Platz mehr. Wohin mit den ganzen Streunern? Wohin mit den vielen, kleinen Hundebabys, die auf der Straße geboren oder von ihren Besitzern einfach entsorgt werden? Dazu verurteilt, auf der Straße elendig zu Grunde zu gehen.

 

Man kommt sich manchmal alleine gelassen und hilflos vor. Von den Gemeinden gibt es kaum oder gar keine Unterstützung. Gott sei Dank gibt es auf Sizilien immer mehr Tierschützer. Das sah vor ein paar Jahren noch ganz anders aus. Ein bisschen tut sich was.

 

Mazara dell Vallo hat die Problematik erkannt und führt Kastrationsprogramme durch. Es gibt auch noch andere Gemeinden, die das tun. Allerdings aus der Not heraus! Denn die Canili auf Sizilien sind voll - übervoll!                

 

Wohin also mit den ganzen Streunern?

Sizilien ist eine arme Insel, die Arbeitslosigkeit ist groß und auch manche Gemeinden haben keine finanziellen Mittel mehr. Oft können die Gemeinden die Tagespauschalen für ihre Hunde in den Canili nicht mehr bezahlen und die Hunde dort müssen hungern - und sterben.

Auch wird sich an der Situation auf Sizilien und auch im restlichen Italien nicht viel ändern, wenn sich die Einstellung der Menschen dort nicht ändert. Die Kastration der Straßenhunde ist ein Punkt, doch auch die Hunde, die einen Besitzer haben müssen kastriert werden.  Solange das nicht passiert, wird es weiterhin  viele ausgesetzte, trächtige Hündinnen geben. Neugeborene  Hundebabys werden ausgesetzt oder in Mülltonnen entsorgt, als wären sie Abfall! 

 

Das Elend wird nicht aufhören!

Und bei jeder Reise nach Sizilien werde ich wieder mit gemischten Gefühlen im Flieger sitzen und hoffen - hoffen, dieses Mal nicht so viel Elend sehen zu müssen.

Das Elend, das Tierschützer in Italien tagtäglich sehen müssen.

 

Wie lange können  sie das verkraften?

 

 

DANKE, an all die guten Seelen Siziliens, das es Euch gibt!

 

DANKE, dass Ihr weitermacht und nicht aufgebt!

Ein Gefängnis auf Lebenszeit: Schockierende aktuelle Fälle aus
italienischen Canili

 

Canile Parrelli in Rom: „Jeder tote Hund ist einer weniger“
– „Wir müssen sie beseitigen“. „Ist die Spritze bereit?“.„Jeder tote Hund ist
einer weniger…“. Das sind Sätze, die jeden Tierfreund erschauern lassen.

Das erneute Aufgreifen des „Parrelli Falls“ beginnt mit diesen Gesprächsfetzen,
welche sich jetzt in den Händen der Ermittler und Staatsanwaltschaft befinden.

Seit Jahrzehnten ist diese Einrichtung auf der Via Prenestina im Visier der
Tierschützer.  Eine Welle von Gerüchten über die grausame Haltung von
Tieren, von Kontroversen angeheizt, führte zu gewaltigen Diskussionen im
Parlament. Der Staatsanwalt sagte aus: “Dieses Tierheim ist ein Lager”. Viele
Seiten und Gruppen entstanden auf Facebook und es entbrannte eine Welle der
Entrüstung.

In dem vor 50 Jahren durch den Tierarzt Giuseppe Parrelli gegründeten und von der
Witwe Pina geleitetem Refugium fand die Polizei 1994 90 Hunde und Katzen in
Tiefkühltruhen. „Sie wurden umgebracht und tiefgekühlt“, hieß die anschließende
Anklage. So konnten neue Tiere “verladen” werden. Man spricht auch von
verbrannten Welpen. Oder Hunden, die in Versuchslabore nach Ost Europa
geschickt wurden. Die Parelli Witwe erhitzt wahrlich die Gemüter.

Die Stadtverwaltung schwört jedoch bei regelmäßigen Inspektionen, dass alles in
Ordnung sei. „Nein, Pina ist der Teufel”, entgegnen Stimmen aus dem Internet.

Jetzt sind es allerdings keine Gerüchte mehr. Zum erstem Mal, wahrscheinlich mit
einem Handy aufgenommen, liegen der Staatsanwaltschaft 4 Audiodateien vor,
welche „ eine grauenvolle Wahrheit, bzw. das systematische Töten von Tieren“
durch „eine Angestellte mit der Zustimmung der Arbeitgeberin“ nachweisen. Das
Material wurde den Carabinieri von Tor Bella Monaca von Loredana Pronio
übergeben, der Präsidentin des italienischen Verbandes FederFida. „Vor kurzem“
– sagt der Bericht – „wurden der Niederlassung der FederFida Dokumentationen
zugestellt in Form von Audio-CDs, bei denen ich davon ausgehe, dass sie von
ehemalige Freiwilligen des Refugiums Parrelli stammen, welche die Gespräche
zwischen der Inhaberin Giuseppina Parrelli und ihrer rumänischen Mitarbeiterin
Cristina beinhalten“.  

Der erste Dialog erfolgt vor dem Hintergrund bellender Hunde. „Ist es ein
Männchen?“ fragt die mutmaßliche Signora Pina. „Ja“, antwortet die junge Frau.
„ Alle, die wir beseitigen können, müssen wir töten. Alle!“ ist der nächste
Satz, gefolgt von einer Warnung „Es sollte keiner sehen…“

In der zweiten Datei, welche die Ankunft einiger Tiere erahnen lässt, gebracht von
einer geheimnisvollen Person (Welpenhändler?), beschwert sich die alte Frau:
„Wie gerne würde ich sie alle beseitigen, damit alle sterben! Diese Hunde sind
wie eine riesen Mafia und man kann sich nicht vor ihnen retten.”

Das bringt uns zu der dritten Aufnahme: der Schlimmsten. Vorweg muss man erwähnen,
dass auf der Internetseite  des Tierheims geschrieben steht, dass alle
Tiere gechipt, geimpft und allen notwendigen Untersuchungen unterzogen werden.,
um auch die Kontrolle der Gesundheitsbehörden zu erleichtern. Also eine
wichtige Ausstattung umTransparenz und gesetzmäßige Verwaltung zu garantieren.
Gut. Fatal ist allerdings, dass sich mit diesen Aufnahmen ein ganz anderes Bild
ergibt.  Ausschnitte der Aufnahme: “Stellst Du sie in den Flur?”
“Ja”.  Eine andere Stimme mit sehr bestimmende, Ton: “Der kleine da, der
Rüde!. Hat er einen Chip?”. Nein? dann können wir ihn töten. Dann ist es einer
weniger.“ „Ja“  sagt eine andere Stimme, mit nahezu perfekten italienisch.
Die gleiche Stimme, die in der letzten Tonband Aufnahme flüstert: ” Ich habe
die Spritzen, es ist alles bereit”.

Beim Wiederanhören dieser Gespräche laufen jedem Tierfreund kalte Schauer über den
Rücken. Sind die Tötungen gerechtfertigt? Auf welchen suspekten Handel bezieht
man sich? Und dieser Wunsch alle töten zu wollen? Die Forderungen der
Präsidentin von FederFida, gerichtet an die Staatsanwaltschaft von Rom, sind
nachdrücklich: “In Anbetracht der obigen Ausführungen stellt der Autor unter
Kontrolle des S.V. klar, wie ernst die Situation ist. “
 

„Ich hatte viele Prozesse, aber ich wurde immer freigesprochen. Meine Geschichte
zeigt, dass ein Tier zu retten die wichtigste Sache ist, auch mit dem Preis von
Ungerechtigkeit“ sagte kürzlich die Witwe des Veterinärs in einem Interview.

 

Das Canile Parrelli zeigt nur als eines von vielen Beispielen, wie ernst und erschreckend die Situation für viele der kommunalen und städtischen Canile ist. Fehlende Transparenz, mangelhafte Betreuung und Kontrollen, Verschiebung und Veruntreuung von öffentlichen Geldern, regelrechte Hundeschwemme teilweise unbekannten Ursprungs und immer wieder verschwundene Tiere.
Seit Jahren kämpfen italienische und auch ausländische Tierschützer für Aufklärung und schauen hinter die Fassade dieser dubiosen Geschäftspraktiken. Ein gefährlicher Kampf- doch der graue Schleier der Verschwiegenheit scheint sich immer mehr zu lüften.

 

Die Veröffentlichungen der italienischen Presse in den letzten Wochen zeigen nur einen Ausschnitt des Grauens, das besonders in Süditalien und im Speziellen in der Region Apulien nicht von der Hand zu weisen ist.
 
Link zum Video:
http://www.tierschutzprojekt-italien.de/ein-gefangnis-auf-lebenszeit/


 

 



 

Signora Pina

14.07.2013

Uns erreichte eine Mail mit folgendem Inhalt.....

 
    Liebe Tierfreunde,
 
bitte schaut euch dieses Video an und teilt es weiter, stelle es auf eure Homepage, auf Facebook, damit ganz viele Menschen sehen, wie es in den italienischen Horror-Canili zugeht, wofür wir uns einsetzen! Danke

Oasi Nuovo Vita:
Dieses Video haben wir während unserer gemeinsamen Pressekonferenz in Manduria/ Italien gezeigt. Viele Menschen sind sich der Situation der Straßen- und Canilihunde in Apulien nicht bewusst und so schockiert es die harte Realität zu sehen.

Nach all dem was wir alle, die in Italien helfen, bereits gesehen haben, müssen wir immer wieder angesichts dieser Aufnahmen weinen. Wie mag es den Menschen ergehen, die dieses Leid täglich erleben?

Lasst uns gemeinsam helfen!

Grazie!
Associazione Protezione Animali Gaia Onlus Manduria
SOS Strassenhunde Schweiz
Tierschutzprojekt-Italien e.V. Deutschland
 
 
Link:
https://vimeo.com/69705861

In Italien ist Hundeleid oft nicht offensichtlich. Es spielt sich meist im Hinterland ab, jenseits bunten touristischen Treibens. In ihrem Bericht über den Tierheimalltag in Süditalien (siehe PDF-Download unten) beschreibt Claudia Röckl das Geschehen aus eigener Erfahrung und berichtet über Ergebnisse ihrer Recherchen und Befragungen Beteiliger.

 

Seit 1991 dürfen per Gesetz eingefangene Hunde nicht mehr eingeschläfert werden. Dieses, von Tierschützern lange erwartetes Gesetz zeigte schnell seine Schattenseiten, weil die vorhandenen Auffanglager (canile) der nun einsetzenden Flut aufgelesener Hunde nicht mehr Herr werden konnten.

 

Schnell entwickelte sich daraus ein florierendes Geschäft privater Firmen, da der italienische Staat die Canilebetreiber finanziell unterstützt und die Gemeinden für jeden Hund pro Tag zwischen einem und vier Euro zahlen. Bei 500 Hunden sind das bis zu 2.000 Euro am Tag und 60.000 Euro im Monat. Eine lukrative Sache für die Betreiber, denen jeglicher Tierschutzgedanke fremd ist. Je mehr Hunde - desto höher der Verdienst. Je niedriger die Ausgaben - desto höher der Gewinn. Damit waren die Hundehöllen besiegelt. Selbstredend, dass das Geld der Gemeinden zum großen Teil nicht für die adäquate Unterbringung und Versorgung der Hunde aufgewendet wird.

 

Trostloses Dahinvegetieren in kahlen, nackten, ungepflegten Zwingern, die sie nie mehr verlassen werden, in Dreck und Gestank, ohne jegliche Zuwendung, ohne Abwechslung, Ansprache oder Auslauf. Krankheiten werden oft nicht behandelt, Verletzungen werden nicht versorgt. Mit viel Glück gibt es zumindest regelmäßig Futter und Wasser, jeden Winter jedoch verenden viele der Hunde elend durch Erfrieren oder Verdursten, weil das in Eimern zur Verfügung gestellte Wasser zugefroren ist.

 

Detaillierte Informationen und Fotos einiger Canile finden Sie in der Rubrik Canile in Italien.

Aktuelle Petitionen

Schluss mit Ferien in Apulien, solange keine konkreten Änderungen in den Canili vorgenommen werden!

 

Mit dieser Petition erklären wir uns mit den italienischen Tierschützern solidarisch und unterstützen ihre Aktion, mittels derer sie zu einem Boykott Apuliens als Urlaubsziel aufrufen, solange sich hinsichtlich der furchtbaren Zustände auf den Straßen und in den Canili Apuliens nichts Konkretes ändert. 

 

Petition an Nichi Vendola: https://www.change.org/de/Petitionen/nichi-vendola-basta-vacanze-in-puglia-se-non-ci-sara-un-intervento-concreto-sui-canili?

 

Petition an die Kommunen in Apulien: https://www.change.org/de/petizioni/regione-puglia-e-comuni-pugliesi-basta-vacanze-in-puglia-se-non-ci-sara-intervento-concreto-sui-canili-2



Weitere Informationen und Hintergründe auf der Website vom Tierschutzprojekt Italien e.V.

Auslandsadoptionen aus italienischer Sicht

So furchtbar die Zustände in den Canilen sind - das Bild, das der italienischen Bevölkerung gerne und oft in den italienischen Medien über die EU-Länder gezeichnet wird, die chancenlosen italienischen Hunden durch liebevolle Adoptionen ihr Leben zurückgeben, ist fast noch schlimmer.

 

Ein aktuelles Beispiel: am 04.07.12 erschien in einer ital. Tageszeitung ein schlecht recherchierter, dafür aber umso reißerischer Artikel mit der Schlagzeile „Stopp den Adoptionen ins Ausland, sie verwenden die Streuner als Versuchstiere".

 

Von der Journalistin M. D´Amico werden Auslandsadoptionen angeprangert und Behauptungen aufgestellt, dass der massenhafte Auslandshandel mit den geliebten italienischen Streunern ein profitables Geschäft ist und die Hunde zum größten Teil entweder in Tierversuchslabore verkauft, geschlachtet und zu Dosenfutter verarbeitet werden, Pelz- und Lederhandel mit ihnen getrieben wird oder sie zu Drogenschmuggel benutzt werden.

 

Angesichts der katastrophalen Zustände und unwürdigen Bedingungen, unter denen die Hunde in Italien´s Canilen dahinvegetieren müssen, stellt sich die Frage, ob die Journalistin jemals ein solches von innen gesehen hat und inwieweit ihr und dem Großteil der italienischen Bevölkerung die Situation der Hunde und die politische Problematik im eigenen Land überhaupt klar ist.

 

Lesen Sie selbst:

 

Deutsche Übersetzung des Zeitungsartikels in "La Repubblica" vom 04.07.12
Übersetzung Artikel Repubblica 04.07.12 [...]
PDF-Dokument [21.2 KB]

Hier klicken zum Originalartikel: Artikel La Repubblica 04.07.12

Ende Juli 2012 erschien ein weiterer absurder Artikel über die Verbringung von italienischen Hunden in Tierversuchslabore nach Deutschland. Dieser Bericht steht im Zusammenhang mit den aktuellen Ereignissen im Canile Stroncone (hier nachzulesen) und der Entscheidung der Gemeinde Stroncone, den Hunden eine Chance auf Adoption außerhalb Umbriens, ggf. auch ins Ausland, zu ermöglichen. Dies wird von örtlichen „Tierschutz"-Organisationen unter Berufung auf ein regionales „Gesetz" strikt abgelehnt, was besagt, dass Hunde nur innerhalb der Region Umbrien (also noch nicht einmal in andere Regionen Italiens) vermittelt werden dürfen. Ein Klacks, bei ca. 1700 Hunden in der Provinz, die seit Jahren im Canile vegetieren...

Cani: I viaggi della morte verso la vivisezione sono autorizzate da un Comune |Mediterranews

Terni (28 LUGLIO 2012) - Secondo il rapporto sulle zoomafie il traffico internazionale di cani e cuccioli di cane ha un valore di circa 500 milioni di euro...

 

Link zum Artikel...



Die deutsche Übersetzung dazu:

 

Hunde: Die Todesfahrten zur Vivisektion sind authorisiert von einer Gemeinde

 

Terni (28. Juli 2012) - Dem Bericht über die Zoomafia zufolge hat der internationale Handel mit Hunden und Hundewelpen einen Wert von circa 500 Millionen Euro im Jahr. Unter den Routen dieses Handels, angeklagt auch von Initiativen und Stellungnahmen sowohl von den Tierschutzorganisationen als auch vom nationalen und europäischen Parlament, gibt es solche, die die Hunde von den osteuropäischen Ländern nach Italien bringen, aber auch Routen, die sie von Spanien nach Italien bringen und von Italien nach Deutschland.

 

Der illegale Hundehandel nach Deutschland ist ein sehr einträgliches und berüchtigtes Geschäft, speziell der Handel aus Süditalien, wo die Zoomafia sehr oft zusammen mit den Ladungen an Streunern, die tatsächlich nach Deutschland gebracht wurden, um eine neue Familie zu finden, scheinbar reguläre Reisen durchführt, die aber dank der Komplizenschaft von Tierschutzoranisationen oder deutschen Canilen die Laboratoren der Vivisektion jenseits der Alpen beliefert. Für jeden als gut befundenen Hund werden den italienischen Händlern circa 40 -50 Euro bezahlt. Dieser mutmaßlich illegale Hundehandel nach Deutschland befindet sich seit einiger Zeit auch unter Beachtung der nationalen Ordnungskräfte und von Interpol, welche es dank einer engen Zusammenarbeit unter den verschiedenen Polizeikräften oft erlaubt, diese Welpenladungen, bestimmt für den italienischen Markt, oder die Ladungen, die von Italien in die deutschen Laboratorien und der Länder Nordeuropas gehen, zu blockieren.

 

So stellen sich neben die seriösen Tierschutzorganisationen, die für das Wohl der Tiere arbeiten, echte kriminelle Banden, die einen Handel ohne Skrupel mit den armen Hunden betreiben, die einmal in Deutschland anstatt eine Familie zu finden, in den Laboratorien enden.

 

In den vergangenen Tagen ist klammheimlich ein abscheulicher und illegaler Beschluß gefaßt worden von örtlichen Beamten der Gemeinde Stroncone in der Provinz Terni, die, nachdem sie die verlockenden Vorschläge einer Frau angenommen haben, eine der Bekanntesten unter den Verdächtigen, das Zentrum des internationalen Hundehandels zur Vivisektion zu sein, sogar einen Beschluß vorbereitet haben, der es dieser Frau und ihren Kollaborateuren erlaubt, die Hunde der Gemeinde Stroncone nach Deutschland zu bringen über ein System falscher und frei erfundener Adoptionen, Hunde, die ohne Kontrollen direkt aus den Canilen übernommen werden und in einem Lieferwagen, der absolut nicht dafür ausgerüstet ist, nach Deutschland geschickt werden, wo man die Hunde aus Stroncone erwartet, aber auch die Hunde einiger Gemeinden des Latium, wo das raffgierige Weib ihre Anhänger hat, dort ist der Tisch der Vivisektion und der qualvolle Tod unter den Händen der Foltkerknechte. Und trotz verschiedener Anzeigen macht diese Frau weiter mit dem Handel mit den Deutschen, sie schickt Hunderte von Hunden in den Tod mit der offiziellen Genehmigung eines Beschlusses der italienischen Gemeinde und das gerade in den Tagen, in denen die Fernsehsender und die Zeitungen voll sind mit schönen Bildern der Beagle, die aus Green Hill befreit wurden, während nur wenige wissen, dass ihre Stelle von unbekannten Hunden eingenommen wird, die aus Stroncone stammen, die Gemeinde als Vorhof zu ihrer Hölle. "In Stroncone gibt es keine Fernsehkameras" - sagt uns Lorenzo Croce, Präsident der AIDAA- "während die Hunde in die deutsche Hölle abfahren, gibt es keine Abgeordneten und roten Paladine der Hunde, sondern nur ein anonymer Lieferwagen, der Dutzende von Hunden geladen hat, bestimmt für die Hölle der deutschen Laboratorien mittels eines illegalen internationalen Handels. Wir werden das nicht zulassen und wir zeigen diesen schmutzigen Handel an, und wir erwarten ab sofort, dass dieser Handel blockiert wird ohne Wenn und ohne Aber." Associazione Italiana Difesa Animali Ambiente

September 2012... der Wahnsinn geht weiter und ist an Geschmacklosigkeit kaum noch zu überbieten. Lorenzo Croce zieht Parallelen zu der Judenverfolgung im Dritten Reich.

 

Originalartikel (mit Fotos) veröffentlicht von Lorenzo Croce am 12.09.12 auf Aidaa-Animaliambiente.blogspot.de  sowie auf Agenparl.it.

 

Deutsche Übersetzung:

Die Hunderazzia in Süditalien geht weiter: Endziel Deutschland


Untertitel 1. Foto: Streunerhunde, bestimmt für ihre neuen Familien oder für Lager in Deutschland?

 

Untertitel 2. Foto: Einst haben sie Menschen zusammengetrieben. Heute Hunde??

 

Rom (12. September 2012) - Es gibt diverse Tierschutzorganisationen, die unter der Deckung italienischer Vertrauensleute arbeiten, aber sie sind alle Personen deutscher oder österreichischer Nationalität zuzuschreiben, die in Italien leben. Es gibt zwei Systeme, die angewendet werden mit dem einzigen Ziel, Streunerhunde aufzusammeln zum Verschicken in die deutschen Canili. Von mehr als 60% der Hunde verliert man die Spur (Nachverfolgbarkeit), sobald sie die Grenze überquert haben.

 

Die erste angewandte Methode, insbesondere in Süditalien, ist die, sich direkt an die Eigentümer der privaten Canili zu wenden (von denen viele im Verdacht stehen, der Unterwelt nahezustehen oder die Hunde für Hundekämpfe zu verwenden). Ihnen schlägt man Fahrten mit 60 -70 Hunden pro Monat Richtung Deutschland vor, Fahrten, die im Durchschnitt 10 bis 30 Euro pro Hund bringen bis zu Gesamteinnahmen von über 10.000 Euro im Jahr für jeden Canile.

 

Das zweite System, das in diesen Tagen sehr aktiv im Latium und in anderen Regionen Süditaliens betätigt wird, wird von einer Signora österreichischer Herkunft und bekannten Organisatorin dieser Fahrten perfektioniert, die sich direkt an die Bürgermeister der Gemeinden mit hohen Streunerzahlen wendet. Diesen bietet sie die Lösung des Problems an, indem sie sich die Hunde überschreiben lässt oder sie auf gefällige Namen(-sgeber) eintragen lässt und sie nach Deutschland bringt. Das alles geschieht mittels direkten Verträgen zwischen der Frau und den Bürgermeistern der beteiligten Gemeinden, offensichtlich unter Missachtung des Gesetzes 281/91. Offensichtlich machen die Deutschen die Dinge richtig gut. Zuerst starten sie europäische Kampagnen gegen die Canile Lager in Süditalien, dann machen sie sich mit Hilfe ihrer italienischen Komplizen auf die Suche nach geeigneten Gebieten (gewöhnlich nach solchen Gebieten, in denen die italienischen Tierschutzorganisationen kaum vertreten sind oder in kleinen Orten), wo Hunde aufgesammelt werden, die nach Deutschland geschickt werden. Einige von ihnen werden sicherlich adoptiert werden, um die Fassade zu wahren, die anderen Hunde von der Straße gehen direkt in die Laboratorien zur Vivisektion.

 

AIDAA schlägt Alarm und fordert das Einschreiten der Carabinieri, der Nas, des Gesundheitsministerium, um die Sache zu kontrollieren. "Das System der Razzia ist von den Deutschen in anderen und sicherlich weit dramatischeren Situationen in einer nicht allzu fernen Vergangenheit vervollkommnet worden, das System jedoch ist dasselbe - erklärt uns Lorenzo Croce, Präsident der AIDAA- die Hunde sammelt man ein dank italienischer Komplizen und dann schickt man sie in die deutschen Konzentrationslager, einige werden adoptiert, von den anderen verliert man jede Spur. Jetzt fragen wir uns, wie es möglich ist, dass die Carabinieri und die italienischen Staatsanwaltschaften nicht einschreiten angesichts der Dutzenden von Meldungen, um diesem internationalem Handel ein Ende zu setzen, der oft eine Verletzung des Gesetzes 281/91 ist. Wir - so schließt Croce- sind nicht vorrangig gegen die internationalen Adoptionen, im Gegenteil, aber wir sind für Klarheit und diese Methoden erscheinen uns sehr ähnlich den Razzien dieser schrecklichen Erinnerung, die nicht dem Versuch dienlich sind, unseren Streunern ein neues Zuhause zu finden."

 

Artikel mit ähnlichem Inhalt unter: http://www.ideazampa.com/4988-4988

März 2013: Und manchmal gibt es sie doch, die leider viel zu wenigen guten Artikel über Auslandstierschutz in ital. Tageszeitungen. Hier ist einer, veröffentlicht in "Piazzo La Notizia" von Sara Turetta:

 

Link zum Originalartikel...

 

Tageszeitung online, Reise ins tierische Italien

Die Position von Save The Dogs über Adoptionen

 

Turetta, Hunde ins Ausland: Schluss mit der Hexenjagd

Canili – Lager des Todes für unschuldige Hunde / Weitere Links

Der noch junge Verein Tierschutzprojekt Italien e.V. unterstützt bei der Errichtung eines Tierschutzzentrums Oasi Nuova Vita in Apulien und setzt auf langfristig angelegte Tierschutzprogramm vor Ort. Eine absolut unterstützenswerte Arbeit! Auf den Internetseiten des Vereins gibt es ebenfalls viele Informationen zur Situation der Hunde in Italien. Dort finden Sie auch 2 Videos von CICTO, die deutlich vor Augen führen, was ein Canile-Leben für Hunde bedeuten.


P.A.N. Projects for Animals and Nature erklärt auf seinen Seiten sehr anschaulich das System der Canile in Italien. Tierquälerei mit System...  Dort finden Sie auch einen Reisebericht zusammen mit einem ARD Kamerateam und dem Schauspieler Peter Sattmann sowie den Filmbericht der ARD Sendung Brisant.

 

Auch Stray - einsame Vierbeiner e.V. hat einen Bericht über die Zustände in Italien auf der Homepage. Mehr Informationen...

 

Ausführliche Informationen zur Theorie und Praxis des hochgelobten Tierschutzgesetzes in Italien und Projektberichte finden Sie bei der Pfotenhilfe Europa.

 

Besuchen Sie die Seite von CICTO (internationale Koalition gegen organisierte Hundequälerei in Italien).

 

Auch die Tierärzte im Einsatz - Tierschutz mit Herz und Verstand  - haben sich des Themas Hundehölle in Italien angenommen.



Kontaktmöglichkeiten:

 

Per Email für alle Anfragen unter:

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