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Mittelmeerkrankheiten

Babesiose und Ehrlichiose

Ein einfacher Zeckenbefall ist unangenehm, kann zu örtlichen Reizungen führen, ist aber in der Regel ungefährlich. Anders ist dies, wenn die Zecke als Überträger von Krankheiten fungiert. Hierfür kommen, besonders in südlichen Ländern, Infektionskrankheiten in Frage, deren Erreger die Zecke beim Blutsaugen eines infizierten Tieres aufnimmt und ihn dann bei einem späteren Stich auf ein gesundes Tier überträgt. Zu den bedeutendsten Infektionskrankheiten zählen die Ehrlichiose und die Babesiose. Ehrlichiose ist eine durch Bakterien verursachte Infektionskrankheit der Hunde, die direkt nach dem Zeckenbiss übertragen wird. Der Verlauf der Ehrlichiose lässt sich in drei Phasen einteilen. In der ersten Phase findet man unspezifische Krankheitsanzeichen, Fieberschübe, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust und blasse Schleimhäute. Die Anzahl der weißen Blutkörperchen und Blutplättchen sinkt. In der zweiten Phase, die Jahre dauern kann, ist das Tier oft unauffällig, es ist ruhig, frisst schlecht und nimmt ab. In dieser Phase stellt das Tier ein Erregerreservoir dar, das heißt, es gibt die Krankheitserreger beim Blutsaugen der Zecken an diese ab. In der dritten chronischen Phase kann es zu Knochenmarksveränderungen mit mildem bis schwerem Verlauf kommen. Anzeichen für Ehrlichiose können Nasen- und Hautblutungen sowie Wasseransammlungen in den Beinen sein. Bei schwerem Verlauf können Gehirnhautentzündungen zu epileptischen Anfällen und Bewegungsstörungen führen. Weiterhin werden Muskelentzündungen, -schwäche und -schwund mit Gelenkschmerzen beobachtet.Rechtzeitig erkannt, sind die Heilungsaussichten bei Ehrlichiose recht günstig. Bestimmte Antibiotika (Tetracycline) sind meist gut wirksam. Bei schwerwiegenden Fällen sind Bluttransfusionen notwendig, um die Zeit bis zur ausreichenden, eigenen Blutzellenbildung zu überbrücken. Auch die Babesiose kommt vornehmlich in den süd- und osteuropäischen Ländern vor, aber auch in Deutschland ist es bereits zu Ansteckungen gekommen. Die Babesien zerstören die roten Blutkörperchen. Ab dem vierten Tag nach der Infektion kann es zu leichten Symptomen kommen, ab dem zehnten Tag werden die Anzeichen wie Anämie, Fieber, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Lethargie, Schwäche und dunkel verfärbter Urin deutlich: Bei zu später Erkennung kann die Babesiose zum Tod des Hundes führen. Rechtzeitig mit Doxycyclin (einem Antibiotikum) behandelt, sind auch hier – genau wie bei der Babesiose - die Heilungschancen gut. Bei einem chronischen Verlauf der Krankheit sind die hauptsächlichen Symptome wechselndes Fieber sowie ein Abbau der Kondition. Es kann jedoch auch zu Verdauungs- und Kreislaufstörungen, Störungen des zentralen Nervensystems oder respiratorischen Symptomen kommen. Gerade bei Hunden aus südlichen Ländern treten auch Mischinfektionen aus Babesiose und Ehrlichiose auf.

Diese Infektionserkrankungen sind nicht nur typisch für südliche Länder. Auch in Deutschland gibt es diesen Erreger, somit sind auch unsere hierlebende Tiere gefährdet und können sich auch hier in Deutschland mit dem Erreger infiziert haben!!!

Babesiose

Die Krankheit tritt überwiegend in den Regionen am Mittelmeer auf. Fieber, Müdigkeit und Muskelschmerzen sind Kennzeichen der Babesiose. Sie kommt beim Mensch allerdings selten vor.

Dafür tritt sie häufiger bei Tieren auf, z.B. bei Rindern und Hunden. Parasiten zerstören die roten Blutkörperchen, was zum Tode des Tieres führen kann. Diese Tierkrankheit ähnelt der menschlichen Malaria, deshalb spricht man in Deutschland manchmal auch von “Hundemalaria”. In Deutschland überträgt die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) die Babesiose.

Therapie: Die Behandlung erfolgt entweder durch 2 Injektion im Abstand von 2 Wochen oder durch Gabe antibiotischer Tabletten i.d.R. über 3 Wochen.

Ehrlichiose

Sie wird von Bakterien verursacht, den so genannten Ehrlichien. Sie können von verschiedenen Zeckenarten übertragen werden, zum Beispiel von Amblyomma americanum, einer Zecke, die vor allem in den südlichen USA vorkommt.

Meist verläuft eine Ehrlichiose symptomlos. Es kann jedoch auch zu Fieber, Kopf-, Rücken- und Muskelschmerzen, zu Übelkeit oder zu Komplikationen durch Zusatzinfektionen mit anderen Bakterien kommen. Auch aus Europa sind Fälle von Ehrlichiose bekannt.

Therapie: Die Behandlung erfolgt durch ein Antibiotikum für 3-4 Wochen. Bei einer Co-Infektion mit Babesiose oder Leishmaniose müssen diese mit behandelt werden.

 

Leishmaniose

Die Krankheit, die von einigen Tierärzten leider immer vorschnell diagnostiziert wird, wenn ein Hund aus dem Süden kommt. Leider werden dadurch andere Infektionskrankheiten außer Acht gelassen und oft kommt es zu Schwersterkrankungen, weil die falsche Erkrankung behandelt wird. Leishmaniose darf keinesfalls unterschätzt werden, aber nicht jeder italienische Hund mit Durchfall oder Hautveränderungen leidet 'automatisch' daran. In Mitteleuropa wird die Leishmaniose als klassische tropenmedizinische Infektionskrankheit gesehen. Sie nimmt derzeit stark zu und durch den wachsenden Tourismus in die Mittelmeerregionen steigt auch in Deutschland, der Schweiz und Österreich die Zahl der Leishmaniosen bei Mensch und Tier.

Die Leishmanien können NUR DURCH SANDMUECKEN der Gattung Phlebotomus übertragen werden - ähnlich wie bei der Malaria, wo die Übertragung nur durch eine weibliche Stechmücke der Gattung Anopheles erfolgt. Hin und wieder wird behauptet, dass Leishmanien durch Zecken, Flöhe, andere Mückenarten oder Milben, durch Beißereien zwischen Hunden oder durch Speichel übertragen werden, diese Aussagen sind schlichtweg falsch und nicht dokumentiert!

Diese Sandmücken wurden in Deutschland bereits 1999 entdeckt.

Durch den nächtlichen Stich der Sandmücke werden die Leishmanien zunächst unter der Haut und dann über das Blut in weitere Organe (Milz, Leber, Knochenmark) verbreitet. Krankheitsanzeichen treten oft erst WOCHEN, MONATE ODER JAHRE NACH DER ANSTECKUNG auf. Das Ausmaß reicht von Hautrötungen bis zu eitrigen Geschwüren, die nur schwer oder nicht heilen, Nasenbluten, unstillbarer Durchfall, allgemeine Trägheit etc. runden das Bild ab. Es gibt aber keine typischen Symptome, die ausschließlich auf Leishmaniose deuten.

In Europa findet man nur die viscerale Form der Leishmaniose, die äußeren Veränderungen sind stets sekundär, immer sind auch die schlimmeren die Organschädigungen, z. B. Niere, Leber. Eine Blutuntersuchung in Verbindung mit einem 'Großen Blutbild' gibt Aufschluss über die Schwere der Erkrankung.

Labordiagnostik - Antikörper- Titerbestimmung:

Unter 1/40 negativ

über 1/80 positiv.

Dazwischen befindet sich eine Grauzone, d.h. Titer von 1/60 und 1/80 zeigen zwar, dass das Tier mit dem Erreger in Verbindung gekommen sein muss. In diesem Fall sind aber noch keine Symptome der Erkrankung zu sehen. Eine Behandlung mit Allopurinol kann aber sicherheitshalber durchführt werden.

Mittlerweile gibt es aber schon erfahrene Mediziner, die sagen, dass es besser ist, eine Behandlung mit Allopurinol erst ab einem Antikörper-Titer von 1:160 durchzuführen.

Allerdings muss immer auch mit dem Tierarzt und/oder dem Labor wegen der Interpretation der Titerbestimmung gesprochen werden, denn es gibt auch Variationen der Ergebnisse. Sobald der Titer aber höher liegt wie 1/40 sollte immer wieder eine halbjährliche Kontrolle durchgeführt werden.

In letzter Zeit wird in Deutschland vermehrt festgestellt, dass falsch positive Ergebnisse auch zustande kommen können, wenn eine Babesiose oder Ehrlichiose vorliegt, d.h. die Tiere sind häufig nicht an Leishmaniose erkrankt, sondern es kommt anscheinend bei der Austestung zu Kreuzreaktionen in der Diagnostik.

Therapie: Die Behandlung erfolgt durch Gabe von Tabletten, bei schweren Fällen zusätzlich Antibiotikum-Infusionen. Dauer und Intensität der Behandlung muss individuell erfolgen und geht in der Regel über einige Wochen oder Monate. Unter Umständen ist eine Langzeitmedikation nötig, jedoch gibt es auch Spontanheilungen.

Wenn Sie in Erwägung ziehen, einen Leishmaniose positiv getesteten Hund zu adoptieren, stehen wir Ihnen gerne zur Seite. Es gibt natürliche einige grundlegende Dinge, die Sie beachten sollten. Man sollte sich bei einem Leishmaniose positiven Hund im klaren sein, dass Dinge wie z.B. jährliche Impfungen, Stress, prophylaktische Wurmkuren und 08/15 Trockenfutter der Vergangenheit angehören sollten. Alleine eine Titerbestimmung sagt nichts über den Stand der Krankheit aus. Nur anhand einer Titerbestimmung sollte kein Hund behandelt werden. Wir möchten daher alle Menschen, die sich für einen Hund aus dem südlichen oder osteuropäischen Ausland interessieren eindringlich bitten, sich richtig zu informieren!

Ein Schnelltest, der meist in südlichen Ländern gemacht wird, bietet leider oft nur ungenaue/falsche Ergebnisse. Testen sie daher unbedingt ihren Hund ca. 4-6 Monate nach Ankunft in Deutschland noch einmal! Junghunde sollten bei Vollendung ihres ersten Lebendjahres getestet werden. Sollte ihr neues Familienmitglied schon vor der Einreise getestet worden sein, stellen sie bitte sicher, dass KEIN Schnelltest verwendet wurde und bedenken sie: Selbst wenn diese Tests sicher wären, schließt das eine anschließende Infektion nicht aus!

Fazit: Auch trotz eines negativen Testergebnisses im Ausland, könnte ihr neuer Hund an einer o. mehrerer dieser Krankheiten erkrankt sein. Ruhen sie sich bitte nicht auf einem negativen Testergebnis aus, sondern achten sie auf Anzeichen einer dieser Krankheiten und testen sie ihren Hund unbedingt in Deutschland noch einmal!

Weitere Infos fingen sie hier:

https://www.parasitosen.de/

http://leish.info/

https://www.leishmaniose-forum.com/forum.php

Testformular von Parasitus Ex. :

https://www.leishmaniose-forum.com/forum.php

Kontaktmöglichkeiten:

 

Per Email für alle Anfragen unter:

info@hundehilfe-italien.com

 

Für Hunde aus Italien und in Deutschland

Helene Gollnisch:

Tel: 

07135 / 9360851

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